Am Markt gibt es zahlreiche branchenoffene Lernplattformen. Ein LMS für die IT-Branche muss jedoch besondere Anforderungen erfüllen. Wir zeigen dir hier populäre Anbieter im Vergleich, immer mit dem Fokus auf den Besonderheiten der IT.
Eine Lernplattform für die IT-Branche ist am sinnvollsten, wenn sie Learning-Management-System und Autorensystem in sich vereint. Die Lerninhalte, die im Rahmen von Schulungen an die Anwenderinnen und Anwender einer Software vermittelt werden, sind zu komplex, als dass es mit Vorlagen oder dem Hochladen statischer Präsentationen getan wäre. Die Kombination beider Komponenten erspart außerdem die Einarbeitung in zwei unterschiedliche Programme.
Learning-Management-Systeme sollten unabhängig von der Branche folgende Features bzw. Möglichkeiten bieten:
Für die IT-Branche gelten weitere Besonderheiten. Ein wichtiger Punkt: Viele Lernplattformen auf dem Markt sind gar nicht darauf ausgelegt, Personen außerhalb des eigenen Unternehmens zu schulen. So sind beispielsweise die Zuweisungsmöglichkeiten für die Lerninhalte stark begrenzt und lassen sich nicht nach Anzahl oder Gültigkeitszeitraum einschränken.
In aller Regel geht es bei Anwenderschulungen darum, den Umgang mit einer bestimmten Software zu erlernen. Die Schulungen genau dort einzubetten und Kunden somit das direkte Lernen in der Software selbst zu ermöglichen, ist ein entscheidendes Feature für Lernplattformen, die für die IT-Branche geeignet sind.
Möglich wird das über sogenannte Digital-Adoption-Plattformen (DAP). Sie ermöglichen es Anwenderinnen und Anwendern, direkt in der Software zu lernen. Mithilfe von Guides und Hotspots werden die Schulungsinhalte interaktiv und genau an der passenden Stelle vermittelt, was die Relevanz der Schulung deutlich erhöht, somit die Lernmotivation fördert und den Lernaufwand verkürzt.
Idealerweise vereint eine Lernplattform für die IT-Branche also Learning-Management-System, Autorentool und Digital-Adoption-Plattform in einem. Lies hier mehr über die Unterschiede zwischen LMS, Autorentool und DAP.
Das Angebot an Learning-Management-Systemen ist derzeit groß und unübersichtlich. Klare Marktführer gibt es nicht, stattdessen findet sich eine große Anzahl an unterschiedlichen Systemen, die mit verschiedenen Features aufwarten. Ein direkter Vergleich ist oft nicht möglich, da das Spektrum so divers ist: Von reinen Veröffentlichungsplattformen bis hin zu hochinnovativen Lernplattformen ist alles dabei.
Wir stellen dir daher hier eine Auswahl von fünf beliebten Anbietern vor und zeigen ihre Anwendbarkeit speziell für die Erstellung von Anwenderschulungen in der IT-Branche auf.
Die Cornerstone Learning Suite wird von Cornerstone OnDemand aus München angeboten. Es handelt sich um ein LMS mit integriertem Autorensystem, das die Arbeit mit verschiedenen Lernformaten ermöglicht und auch eine umfangreiche Inhaltsbibliothek mit Vorlagen zur Verfügung stellt. Positiv zu erwähnen sind hier die Möglichkeiten, Fortschrittsberichte über die Lernerfolge einzusehen und Beurteilungen zu erstellen. Außerdem sind automatisierte Zuweisungen möglich, sodass Lektionen ohne großen Aufwand die richtigen Lernenden erreichen.
Die Cornerstone Learning Suite legt den Fokus auf Mitarbeiterschulungen im eigenen Unternehmen, zum Beispiel im Bereich Compliance, aber auch für Zertifizierungs- und Lizenzanforderungen. Die Erstellung von Anwenderschulungen für Externe ist nicht implizit vorgesehen.
Auf einen Blick:
Der AcademyMaker vor X-CELL AG aus Düsseldorf ist ebenfalls auf die Schulung von eigenen Mitarbeitenden ausgerichtet, kann jedoch auch für Kundenschulungen in externen Unternehmen genutzt werden – ein großer Vorteil für die IT-Branche. Auch hier gibt es ein integriertes Autorensystem, über das sich vorhandene Materialien leicht einbinden lassen. Im System können Prüfungen für die Lernenden erstellt werden. Die einfache und intuitive Bedienung fällt positiv auf. Für die Sicherheit spricht, dass Hosting und Support in Deutschland angesiedelt sind.
Eine didaktische Unterstützung bei der Umsetzung kann der AcademyMaker nicht bieten. Auch auf das integrierte Arbeiten mit der eigenen Software, was für Anwenderschulungen unerlässlich ist, ist das System nicht ausgerichtet.
Auf einen Blick:
Dem Fokus auf Anwenderschulungen ist es auch zu verdanken, dass mehrere weitere IT-spezifische Features integriert wurden: So können beispielsweise die Anzahl und Dauer der Zugänge beschränkt werden, Lerninhalte ganz oder in Teilen per Link geteilt und die eigene Software nahtlos mit den Schulungen verbunden werden. Das Herzstück der Lernplattform von skillmasters ist aber der Didaktik-Guide: Er führt mithilfe von Wizards auch didaktisch völlig unerfahrene Autoren durch die Kurserstellung und berücksichtigt dabei sogar unterschiedliche Lernzielgruppen.
Da die skillmasters-Lernplattform speziell auf IT-Anwenderschulungen ausgelegt ist, sind die Features auch genau darauf zugeschnitten. Anwender aus anderen Branchen könnten daher für sie wichtige Funktionen vermissen.
Auf einen Blick:
Die iSpring Suite enthält ebenfalls ein Autoren-Tool und ist für Partner- bzw. Kundenschulungen geeignet. Der Fokus liegt jedoch auf Onboardings, Produktschulungen, Compliance- und Vertriebstrainings im eigenen Unternehmen. Ein großer Vorteil: Die Schulungserstellung kann direkt mithilfe der PowerPoint-Anwendung umgesetzt werden. Wer also PowerPoint bedienen kann, findet sich in dieser Software gut zurecht. Zur Auswahl bei der Gestaltung der Lerninhalte stehen neben den üblichen Formaten auch interaktive Elemente. Auch Beurteilungen sind möglich.
Auf einen Blick:
Die Lernplattform talentLMS ist für kleine bis mittlere Unternehmen – auch Tech-Unternehmen – konzipiert. Wie die meisten Lernplattformen legt sie den Fokus eher auf Schulungen im eigenen Unternehmen. Dafür bietet sie umfangreiche Materialien, zum Beispiel anpassbare Vorlagen, Methoden der Beurteilung, Quiz und Online-Tests sowie interaktive und Gamification-Elemente. Kundenschulungen sind mit talentLMS umsetzbar, und die fertigen Kurse lassen sich bequem per Link teilen.
Für die Kurs-Evaluation, die der Optimierung der Schulungen dient, wären weitere Features wünschenswert. Eine didaktische Unterstützung gibt es wie bei den meisten Plattformen leider nicht, auch die gezielte Ansprache unterschiedlicher Lernzielgruppen ist nur beschränkt möglich. Da talentLMS nicht speziell für die IT-Branche gedacht ist, mangelt es auch an Möglichkeiten, die Plattform mit der eigenen Software zu einer Lerneinheit zu verbinden.
Auf einen Blick:
Mit der Auswahl des passenden Learning-Management-Systems ist es ein bisschen wie mit der Auswahl des richtigen Lehrers: Wer Autofahren lernen möchte, sucht sich am besten einen Fahrlehrer, und wer seine Englischkenntnisse ausbauen will, ist bei einem Englischdozenten gut aufgehoben. Den „einen“ Lehrer gibt es nicht – und das gilt auch für die Lernplattform.
Während viele Lernplattformen einen Großteil der Anforderungen erfüllen, die auch in der IT-Branche relevant sind, fehlen im Vergleich fast immer wichtige Elemente, welche die Arbeit deutlich erleichtern könnten. Auch die didaktische Unterstützung, die branchenunabhängig wichtig ist, kommt in der Regel zu kurz. Für die IT-Branche lautet unsere Empfehlung ganz klar: die Lernplattform von skillmasters. Hier kommen alle Aspekte zusammen, die für digitale Anwenderschulungen nützlich sind.