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Digitale Schulungen umsetzen: So setzt du erreichbare Ziele

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Praxis
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Think big – oder doch nicht? Viele Versuche, die großen Vorteile von E-Learning zu nutzen, scheitern an Überforderung. Hier erfährst du, wie du von Anfang an Ergebnisse erzielst und Schulungen konsequent umsetzt. Erreichbare Ziele setzen

„Alles oder nichts“ – und was du daraus lernen kannst 

So dachte einer unserer Kunden zu Beginn unserer Zusammenarbeit: 

„Wenn ich schon anfange, dann mache ich es richtig und gleich alles. Oder?“ 

Zu Anfang eines Projekts ist die Motivation groß: Du willst die vielen Vorteile des E-Learnings ausschöpfen, mit digitalisierten Schulungen eure Kundinnen und Kunden begeistern und am besten gleich eine ausgefeilte Online-Akademie bereitstellen 

Und dann setzt der Alltag ein: Tagesgeschäft, erkrankte Team-Mitglieder, unvorhergesehene Umstände. Das große Projekt kommt zum Erliegen und wird vielleicht nie wiederbelebt. Das ist übrigens eines der ganz typischen Probleme beim Digitalisieren von Anwenderschulungen. Wer hat schon Zeit, neben dem Business-Alltag eine Online-Akademie aufzubauen? Du wirst sie haben – wenn du die folgenden drei Tipps befolgst, die dir helfen, erreichbare Ziele zu setzen. 

Tipp 1: Ressourcen klären und ein Team bilden 

Stell dir vor, du möchtest einen Berg besteigen. Vermutlich wirst du dir Gedanken über die Ausrüstung machen, die du dafür benötigst – und die hängt vom Berg und deiner gewählten Route ab: Wie viel Wasser solltest du mitnehmen? Welche Schuhe brauchst du? Welchen Schwierigkeitsgrad hat die Route und bist du erfahren genug dafür? Ist es sinnvoll, mit einem Guide oder in einer Gruppe zu gehen? 

Beim Digitalisieren von Anwenderschulungen ist es nicht anders. Natürlich musst du nicht alle Ressourcen allein abdecken, sondern kannst – und solltest – dir ein Team zusammenstellen, das verschiedene Kompetenzen zusammenbringt. Die Arbeit im Team kann nicht nur dazu beitragen, die Motivation aufrechtzuerhalten, sondern hat außerdem den Vorteil, dass ihr unterschiedliche Perspektiven auf Prozess und Ergebnis habt. 

Hier ein Vorschlag für die Rollen, die im Team vertreten sein sollten. Achtung: Hier sind Kompetenzen gemeint – es kann also durchaus eine Person geben, die mehrere Bereiche abdeckt: 

  • Projektverantwortlicher: Diese Person stellt den Zeitplan auf, legt Prioritäten für Inhalte fest, überwacht die Umsetzung und leitet Meetings im Team. Außerdem trifft sie Entscheidungen dazu, welche personellen und finanziellen Ressourcen zur Verfügung stehen. Für Entscheidungen, die das Team nicht selbst treffen kann, ist diese Person ebenfalls zuständig.  
  • Fachexperten: Sie geben fachlichen Input und überprüfen im Qualitätscheck die umgesetzten Lektionen.
  • Konzepter: Diese Person bereitet die fachlichen Inhalte didaktisch auf und ist ebenfalls für den Qualitätscheck – aus didaktischer Sicht – zuständig. 
  • Produzent: Der Produzent oder die Produzentin setzt die Inhalte um und erstellt die dafür notwendigen Medien – zum Beispiel Audio- und Video-Dateien oder Grafiken. 

So äußerte sich unser oben erwähnter Kunde zur Teambesetzung in seinem Projekt: 

„Die Rollen Konzepter und Fachexperte brauchen wir nicht zu trennen: Als Beraterinnen und Berater wissen wir fachlich Bescheid, und das notwendige didaktische Wissen eignen wir uns gerade an. Ein Mitglied aus der Marketing-Abteilung wird ebenfalls Teil unseres Teams und kümmert sich um die Medienerstellung.“ 

Jetzt kommt dein Part. Nutze die folgenden Fragen, um (benötigte und vorhandene) Ressourcen zu überblicken und dein Team zusammenzustellen: 

  • Welche Kompetenzen und Ressourcen brauchen wir für dieses Projekt? 
  • Wer in unserem Team hat das notwendige Wissen und die entsprechenden Fähigkeiten? 
  • Was können wir uns noch aneignen?  
  • Wer hat wie viel Zeit? 
  • Welche Kompetenzen müssen und können wir extern einkaufen? 

Tipp 2: In abgeschlossenen Schritten planen 

Häufig scheitern große Projekte daran, dass erst mit Abschluss des Projekts überhaupt ein Ergebnis präsentiert werden kann – von einer Entlastung im Alltag ganz zu schweigen. Das bedeutet über sehr lange Zeit eine hohe Doppelbelastung. Außerdem kann wertvolles Kundenfeedback erst nachträglich eingearbeitet werden. Sicht eines Fahrradfahrers im Wald

Wir empfehlen dir daher diese Herangehensweise: Arbeitet von Anfang an auf kleine, schrittweise Ergebnisse hin, die sofort Arbeit einsparen und nach und nach erweitert und verfeinert werden können.

Beispiel: Plane nicht gleich die umfangreiche Online-Akademie, die erst ihre Tore öffnet, wenn der letzte Baustein platziert ist. Fokussiere dich stattdessen zunächst auf die fünf häufigsten Fragen oder Hürden, die in der Zusammenarbeit mit Kunden und Kundinnen immer wieder auftreten. Das entlastet euch sofort, sodass mehr Ressourcen frei werden. Außerdem treten im Prozess immer neue Fragen auf, die ihr viel früher und leichter integrieren könnt. Langfristig gelangt ihr so sogar zu besseren Ergebnissen, da ihr agil bleibt. Nicht zuletzt hilft euch dieses Vorgehen, Durststrecken zu überwinden 

Zu diesen Erkenntnissen kam unser Kunde:  

„Zu Beginn eines Projekts gibt es eigentlich immer dieselben Fragen zu klären. Wir haben viel Zeit damit verbracht, den Kundinnen und Kunden diese wichtigen Grundlagen zu vermitteln. Jetzt konzentrieren wir uns darauf, genau diese Fragen im E-Learning-Format zu beantworten. Dazu haben wir Audios mit unseren Experten aufgenommen und sie mit einer Grafik unserer Vorgehensweise verbunden. Damit können wir viele Fragen im Vorfeld klären, was unseren Aufwand reduziert und auch mich persönlich sehr entlastet.“ 

Und jetzt bist du dran – nutze die folgenden Fragen: 

  • Welche Inhalte/Fragen sind in allen oder vielen Projekten gleich? 
  • Welche Aspekte können problemlos auch ohne direkten Kontakt erklärt werden? 
  • Was würde euch am meisten entlasten? 
  1. Tipp 3: Komplexität reduzieren

Du kennst dein Thema in- und auswendig – und natürlich würdest du am liebsten dein gesamtes Wissen an deine Kundinnen und Kunden vermitteln. Das bringt jedoch zwei Nachteile mit sich: 

  1. Das Risiko ist groß, dass du dich in Details verzettelst und den Überblick verlierst. 
  1. Deine Lernenden benötigen diese Details zu Beginn noch nicht und verlieren eventuell die Geduld, weil sie auf der Suche nach schnellen Lösungen und Fortschritten sind. 

Es lohnt sich also, deinen Fokus auf das Wesentliche zu lenken. Gehe dabei mit gutem Gewissen vom Standardfall aus. Sonderfälle kannst du später in optionalen Modulen anbieten oder mithilfe des Blended-Learning-Ansatzes persönlich mit deinen Kundinnen und Kunden besprechen. Das ist übrigens auch eine gute Möglichkeit, mit digitalen Schulungen am Kunden dranzubleiben 

Diese Schlussfolgerung zog unser Kunde in diesem Schritt: 

„Wir haben uns entschieden, nicht die gesamte Ausbildung zu unserem Projektabwicklungsprozess zu digitalisieren, sondern uns auf die erste Phase zu konzentrieren. Diese umfasst Inhalte, die viele immer gleiche Erklärungen benötigt – eine perfekte Voraussetzung, um daraus ein wertvolles E-Learning zu machen.“ 

Und jetzt dein Part – diese Fragen helfen dir dabei: 

  • Was sind die wesentlichen Inhalte, deren Digitalisierung euren Kundinnen und Kunden Wert bieten und euch zugleich entlasten würden? 
  • Wie lassen sich diese Inhalte auf drei oder fünf wichtige Punkte reduzieren? 

Tipp: Vergiss nicht, dass jede Schulung sich im Nachhinein erweitern lässt. Wenn du schon jetzt mitdenkst, welche Inhalte du in späteren Schulungen behandeln wirst, fällt es leichter, sich hier und jetzt auf die allerwichtigsten Aspekte zu konzentrieren. 

Fazit: Mit kleinen Zielen zum großen Ziel 

Diese drei Tipps helfen dir dabei, Überforderung zu vermeiden und bei der Umsetzung deiner digitalen Schulungen ans Ziel zu gelangen. Die Zeit- und Kostenersparnis, die du auf diese Weise erreichen kannst, gibt wiederum neue Ressourcen frei, die du für weitere Schulungen nutzen kannst.  

Oder, wie unser Kunde es so schön ausdrückte: „Lieber ein kleines Projektziel erreichen, als mit einem komplexen Projekt zu scheitern.“ Bei der Umsetzung unterstützen wir dich gern 

Erfahre, wie du digitale Schulungen selbst erstellst, die deine Kunden begeistern.

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Bild von Arnd Wenzel, Partner / Geschäftsführer
Arnd Wenzel, Partner / Geschäftsführer Unsere Kunden erschaffen die digitale Zukunft. Wir helfen ihnen, jeden einzelnen Menschen mitzunehmen. 

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